Das Licht wird zu einem festen Bestandteil der Raumgestaltung, da es die Wahrnehmung und den Ausdruck der architektonischen Komposition moduliert. In Anlehnung an die Worte von Walter Gropius: die neue Architektur öffnet die Wände wie Vorhänge, um so viel reine Luft, Licht und Sonne wie möglich hereinzulassen.
Das Wohnen wird wieder Mittelpunkt im häuslichen Ambiente. Ein Theater des gelebten Lebens, in dem die Qualität ebendieses Ambientes die wichtigste Voraussetzung für die Gestaltung von Räumen ist: immer vielseitiger, multifunktionaler, anpassungsfähig und je nach Nutzung modellierbar. Die Vorstellung eines einladenden, warmen und beruhigenden Zuhauses. Aber in kontinuierlicher Entwicklung, die Molteni&C durch die Wandsysteme, Protagonisten des Projekts und integraler Bestandteil der Architektur, interpretiert.
Während das Narrativ in den vergangenen Jahren den großen Protagonisten der internationalen Moderne huldigte, wird in diesem Jahr der Bezug zu den Wurzeln der Bewegung angedeutet, evokativ. Es verweist auf die verschiedenen Atmosphären: die fließenden, zu lebenden Wohnwelten, die ineinander übergehenden, großzügigen Räume für das Miteinander, die sich durchdringenden Innen- und Außenräume. Und vor allem die Idee eines Raumes von extremer Eleganz, aber ohne selbstbezogenen Prunk, in Harmonie mit der umliegenden Landschaft. Um es mit den Worten Alvar Aaltos zu sagen: Räume, die in ihrer Form einen Inhalt ausdrücken, und dieser Inhalt ist mit der Natur verbunden.
“Das Haus strebt nach ganzheitlichem Wohlbefinden und organischer Verspieltheit”
erklärt der Kreativdirektor Vincent Van Duysen, der in dem narrativen Projekt Molteni&C|Dada 2022, nach den Konzepten der Leichtigkeit, Schwerelosigkeit und Fluidität sucht.
Wie die großen Villen des amerikanischen Modernismus stellt Vincent van Duysen sich ein ebenerdiges Haus vor, um sich geerdet und eins mit der Natur zu fühlen. Er denkt an Wohnräume im Zeichen der Transparenz, die mit leichten Raumteilern und großen Öffnungen zu Veranden und Terrassen im Freien organisiert sind: Grenzräume, frei und auf halber Strecke zwischen Drinnen und Draußen; Privaträume, aber in direktem Kontakt zum Licht und der Natur.
“Es ist eine Hymne”, so Vincent Van Duysen, “auf ein leichtes Design, inspiriert von den großen Beispielen der Pavillons der Moderne. Dynamische Räume, die sich durch leichte Linien auszeichnen, die gekonnt mit Details und Materialien kombiniert werden, um Produkte mit weichen Formen zu schaffen”.
Vincent Van Duysen
“Linien und Formen”, so Van Duysen, “suchen das Licht für einen ständigen Dialog mit dem Raum und dem Menschen. Die Produkte sind so konzipiert, dass sie wieder zum Leben erwachen und das Gefühl der Unsicherheit mildern, um nach Freude und Glück zu streben und die Natur in vollen Zügen zu genießen: Luft, Licht, Sauerstoff”.
Das erzählerische Projekt Molteni&C|Dada 2022 schlägt für das Zuhause einen klar definierten Stil vor, bei dem es keine Überschneidungen gibt und das Dekor aus der Zweckmäßigkeit und der Harmonie der Formen resultiert: runder, weicher und umhüllender.
Es wird ein kohärenter Raum präsentiert, in dem jedes Detail Teil eines einheitlichen Prinzips ist, das dem Werk Leben einhaucht. Gemäß dieser Logik werden modulare Möbel und Systeme zu Protagonisten der Raumgestaltung.
Sie sind Teil der Architektur, weil sie mit der Gliederung der Räumlichkeiten eins werden und neue kompositorische Möglichkeiten integrieren, die die bestehende Architektur einrahmen, wie z. B. den Kamin, oder neue ergänzende Funktionen bieten, wie z. B. die Hausbar und das Home Office. So entsteht eine Symbiose zwischen Einrichtungssystemen und tragenden Wänden. Und ein Dialog zwischen strukturellen und beweglichen Möbeln, die zu solitären Objekten im Inneren der Behausung werden. Bei seinen Ausführungen bevorzugt Vincent Van Duysen reine Materialien, die sich Helle, strukturierte Hölzer wie Eiche Natur und Eukalyptus, mit sichtbarer Maserung oder handgebürstet, schaffen einzigartige und haptisch dynamische Oberflächen.
Bei den Stoffen bevorzugt er helle, erdige Farben und strukturierte Gewebe, die die abgerundeten Formen der Polstermöbel hervorheben. So entsteht Dadirri von Marta Ferri, die die Designerin als “eine Textilkollektion definiert, die nach einer idealen Kombination strebt zwischen ruhiger Kontemplation und tiefem Einfühlen in die Natur um uns herum, eine Hommage an die warmen Töne der Erde und ihre unendlichen Nuancen”. Ein harmonisches Wechselspiel, das neutrale Töne, ausgehend von Grau, Beige und Kamel, kombiniert und sie in scharfem Kontrast mit lebhaften Farben wie Moosgrün, Ockergelb und Rost ergänzt”. Damit sich ein Haus “anfühlt”, weich und echt. Es soll uns wie ein maßgeschneiderter Anzug sitzen.
“In diesem Jahr”, so Van Duysen abschließend, “wurden die Produkte durch den starken Wunsch angeregt, nicht auf Fluidität, Sinnlichkeit und Komfort zu verzichten. Das Konzept des Komforts wird auch visuell und durch die Haptik der Materialien umgesetzt. Unser Blick wird auf jede Kurve gelenkt, während die gesamte Palette eine große Ruhe ausstrahlt. Der Begriff des Schutzes, der Geborgenheit, ist in meiner Arbeit sehr wichtig, und ich denke, die Kollektion spiegelt dies gut wider. Wir sind von diesen fließenden Formen umgeben, als befänden wir uns in einem Kokon, in dem wir am liebsten für immer verweilen möchten”.
